Birkenpollenallergie – Wenn das Immunsystem überreagiert
Birkenpollen
allergie – Wenn das Immunsystem überreagiert
Der Frühling erwacht – die Natur blüht auf, die Tage werden länger, und die ersten warmen Sonnenstrahlen locken Pflanzen aus ihrem Winterschlaf. Doch mit dem Neubeginn der Vegetation setzt auch die Pollenzeit ein. Besonders Bäume wie Hasel, Erle und die Birke beginnen früh im Jahr mit der Freisetzung ihrer Pollen. Die Birkenpollenbelastung kann für Allergikerinnen und Allergiker eine Herausforderung sein.
Was ist eine Birkenpollenallergie?
Eine Birkenpollenallergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf die Pollen der Birke, nachdem diese mit den Schleimhäuten (Nase, Augen, Atemwege) in Kontakt gekommen sind. Dabei spielen spezifische IgE-Antikörper eine zentrale Rolle.
Der Birkenpollenflug findet (wetterabhängig) von März bis Mai statt und kann in einem Mastjahr besonders intensiv ausfallen.

Typische Symptome einer Birkenpollenallergie
- Niesenund eine laufende oder verstopfte Nase
- Juckende, tränende oder gerötete Augen bzw. geschwollene Lider
- Kratzen im Hals oder Hustenreiz, Kratzen in den Ohren
- Asthma-Symptome wie Atemnot oder Engegefühl in der Brust
- Müdigkeit als Begleiterscheinung

Kreuzallergie: Warum Erle und Hasel ebenfalls problematisch sind
Für Menschen mit einer Birkenpollenallergie ist die Blütezeit der Erle und Hasel auch von großer Bedeutung. Diese Pflanzen sind nahe miteinander verwandt, und ihre Pollen enthalten ähnliche Eiweißbestandteile wie die der Birke. Dieses Phänomen führt zu einer sogenannten Kreuzreaktion und kann Beschwerden der Allergie bereits vor Beginn der eigentlichen Birkenpollensaison verursachen. Daher treten die allergischen Symptome bereits im Februar oder – je nach Wetterlage – manchmal sogar schon im Dezember auf.
Klimawandel und Pollenflug: Eine wachsende Herausforderung
Der Klimawandel beeinflusst den Pollenflug erheblich: Die Pollensaison beginnt früher, dauert länger und die Pollenbelastung nimmt zu. Zudem können Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung die allergenen Bestandteile der Pollen verändern und ihre Wirkung verstärken.
Birkenpollen und Lebensmittelallergien: Kreuzreaktionen beim Essen
Eine ähnliche Kreuzreaktion wie zwischen den Pollen von Birke, Erle und Hasel besteht auch zwischen Birkenpollen und bestimmten pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die allergenen Inhalte bestimmter Nahrungsmittel können eine Kreuzreaktion mit Birkenpollen auslösen. In diesem Fall kann es beim Verzehr eines rohen Apfels zu Jucken im Mund- und Rachenraum sowie zu Schwellungen der Schleimhäute kommen. Ähnliche Reaktionen treten häufig beim Genuss frischer Haselnüsse, roher Karotten oder unerhitzter Sojaprodukte auf. Auch einige Gemüsesorten und Früchte können betroffen sein.
Typisch ist in solchen Fällen, dass erhitzte Produkte wie gekochte Karotten, Apfelstrudel oder geriebene Haselnüsse in Kuchen besser vertragen werden. Der Grund für diese Kreuzallergien sind hitzelabile Eiweißmoleküle in diesen Nahrungsmitteln, die eine strukturelle Ähnlichkeit mit den Birkenpollen aufweisen. Beim Kontakt der Schleimhäute mit diesen Eiweißmolekülen kann eine allergische Reaktion ausgelöst werden – ähnlich wie bei Kontakt mit Birkenpollen.
Behandlungsmöglichkeiten & Therapiemöglichkeiten
Nach erfolgter Diagnose (Arztgespräch und Allergietest) kann eine symptomatische Behandlung mit Antihistaminika, antiallergischen Augentropfen und Nasenspray sowie einer Asthmatherapie eingeleitet werden.
Eine kausale und nachhaltigere Therapiemöglichkeit stellt die allergenspezifische Immuntherapie (Allergieimpfung, früher auch Hyposensibilisierung genannt) dar. In der Allergologie wird diese Therapie als langfristige Lösung betrachtet.
Unterstützend können Nahrungsergänzungsmittel und Akupunktur zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zusätzlich kann eine Anpassung der Ernährung sinnvoll sein, um Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln zu reduzieren.
Betroffene sollten sich gut informieren und gegebenenfalls mit einer Allergologin oder einem Allergologen über ihre individuelle Situation sprechen.